Prinzessin Birgit Mersch hat die Schützenjoppe gegen die Narrenkappe getauscht
Paderborn-Elsen. Der Prinz ist tot, es lebe der Prinz. Diesen simplen Satz verkündete Dieter Gees, Chef der Elsener Narren, am Samstagabend bei der Prinzenproklamation. Wenig später stellte sich heraus, dass der Satz falsch ist: Elsen hat keinen neuen Karnevalsprinz.
Denn der neue Prinz ist eine Prinzessin. „Wer kennt sich nicht, wenn man in Elsen vom Karneval spricht?“, fragt Dieter Gees. Und freut sich in der Gaststätte „Hansis Bierhaus“ darüber, dass nach acht Jahren nun wieder eine Frau das Zepter schwingt. Der Name der Regentin ist Birgit Mersch. Sie wurde im Jahr 1961 geboren und gehört in Elsen zum festen Inventar. Nicht nur in der Sportabteilung von Tura Elsen sorgt die Dame für eine sportliche Einstellung. Den Pokal „Miss Rennsteig“ bekam sie sogar schon zweimal überreicht.
Bisher nur einmal war sie Schützenkönigin in Elsen. Im Jahr 2004 wurde sie Prinz Karneval dann noch einmal untreu – und wurde im Hofstaat der Grünröcke Zeremonienmeisterin. Dennoch gehört der Karneval zu ihrem Leben dazu: „Ob grüne Joppe oder Elsen Helau – gibt es da einen Unterschied? Ich meine nicht. Aber ich bin ja auch eine Frau.“, reimte sie.
Prinzessin Birgit hat lange im Vorstand der Tura-Karnevalsabteilung mitgearbeitet. Und in der Elsener Sporthalle wohnt sie sozusagen schon zur Untermiete. Als Trainerin für Gymnastik und Tanz bereichert sie das Sportangebot im Stadtteil. Auch im Kinderkarneval ist sie aktiv. Deshalb ist Birgit „bei Tura der absolute Hit“.
Einzig ihr Gatte fragt sich ob der vielen Aufgaben seiner Gemahlin, die nun um die einer Prinzessin ergänzt wird: „Wo bleibe ich als Ehemann.“ In den kommenden Monaten dürfte er aber keine Wahl haben. Wenn er seine Birgit sehen möchte, dann muss er einfach mitfeiern.
© 2009 Neue Westfälische
Paderborner Kreiszeitung, Montag 16. November 2009